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Der Markt im alten Bremgarten

Ohne Markt keine Stadt. Das Recht, Märkte abzuhalten, gehörte zum Wesen einer Stadt. In Bremgarten gab es den regelmässigen Wochenmarkt und die Jahrmärkte.
Der Wochenmarkt diente dem regionalen Warenaustausch. Die Leute aus der Landschaft der Umgebung verkauften Nahrungsmittel, die in der Stadt gebraucht wurden. Im Gegenzug konnten die städtischen Handwerker den Dorfbewohnern ihre Erzeugnisse verkaufen. Beim Getreide aus den Untertanengemeinden und bei den Fische aus der Reuss herrschte Marktzwang: Sie durften nur auf dem Bremgarter Markt feilgeboten werden.
Der Markt fand unter freiem Himmel in den Gassen statt, vor allem in der Marktgasse. Für verderbliche Waren baute man bald besondere Gebäude: Das Kaufhaus gegenüber dem Spittelturm diente dem Handel mit Korn und anderen Waren, die Schal beim Hirschen dem Fleischmarkt und im Haberhaus gegenüber dem Rathaus wurde Hafer gelagert und gehandelt. Verschiedene Verkaufsgüter bekamen mit der Zeit auch bestimmte Gassen zugewiesen, etwa der Kornhandel die Korngasse (heute Rechengasse) oder der Schweinehandel die Schwingasse (heute Antonigasse).
Anders als zu den Wochenmärkten kamen zu den Jahrmärkten die Leute von weit her. Es gab im ganzen sechs Jahrmärkte: Fasnachtsmarkt, Ostermarkt, Pfingstmarkt, Bartholomäusmarkt (24. August), Allerheiligenmarkt und Weihnachtsmarkt. Nicht nur Alltägliches gab es dabei zu kaufen, sondern auch schöne Tücher, Spezereien, Schmuck. Mit fahrenden Spielleuten, Gauklern, Zauberern und Glücksspielern kam exotisches Leben in die Gassen.
Die heutigen Jahrmärkte, vor allem an Ostern und Pfingsten, setzen die Jahrhunderte alte Markttradition fort. Mit dem inzwischen berühmten Christkindli-Märt wurde 1995 die Idee des alten Weihnachtsmarktes wieder aufgenommen.

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