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Vieh, Korn, Wein und Holz: Landwirtschaft in Bremgarten

Handwerk und Gewerbe bildeten den Kern der städtischen Wirtschaft. Eine Kleinstadt wie Bremgarten war aber gleichzeitig auf weitgehende Selbstversorgung ausgerichtet. So hielt jeder Handwerker und jeder Krämer auch noch etwas Vieh. Immerhin war es nicht erlaubt, Mist auf der Gasse liegen zu lassen. Der städtische Hirt trieb das Vieh zur Weide auf die Allmend. Damit diese nicht übernutzt wurde, durfte ein Bürger nur so viel Vieh halten, als er mit eigenem Futter zu überwintern vermochte, Schweine nur so viele, wie er an Martini in seinem Haus schlachtete und im eigenen Haushalt verwerten konnte.

Der Anbau von Getreide war weniger bedeutend, man scheint das Korn eher von den umgebenden Landgemeinden, bis 1798 von den Untertanengemeinden, zugekauft zu haben.

Auch Wein gedieh rund um die Stadt. Fast jeder Bürger besass ein Stück Rebberg. Die besten Lagen waren der Itenhard, der Mutschellenhang und der Weingarten oberhalb des Isenlaufs. Auch im Krähenbühl und hinter dem Pfarrhaus in der Unterstadt standen Reben.

Bremgarten besitzt einen grossen Bürgerwald: Im 18. Jahrhundert machte er zwar noch nicht ganz die 420 Hektaren aus wie heute. Doch auch so brachte er damals jedem Bürger einen reichlichen Bürgernutzen von 12 Klaftern Brennholz pro Jahr. Der Wald, der zu dieser Zeit noch lichter war als heute, diente auch der Viehweide, bis diese durch das Forstgesetz von 1805 verboten wurde.

Die Landwirtschaft zeigte sich auch im Stadtbild: In fast allen Gassen, ausser in der Marktgasse und am Bogen, standen zahlreiche Scheunen. Kleinviehställe waren oft auch in den Erdgeschossen von Wohnhäusern untergebracht. Heute sieht man davon kaum mehr etwas. Die Scheunen wurden umgebaut oder abgerissen. Etliche davon sind zu Wohnhäusern geworden

Bild: Eckkartusche mit Darstellung des Herbsts aus dem Grundriss der Stadt Bremgarten von Anton Baille, 1748.

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